Obwohl bereits auch viele Wissenschaftler darauf hingewiesen haben, dass der Anti-Dieselhype ziemlich großer Unfug ist und eine ganze Menge anderer Maßnahmen vor einem Fahrverbot möglich wären, wenn man ihn trotzdem Ernst nimmt, lässt man ausgesprochene Spinner wie die „Deutsche Umwelthilfe“ weiter gewähren, und selbst die Konzernchefs beschäftigen sich lieber mit betriebsinternen Intrigenspielchen als mit der Zukunft ihrer Unternehmen. Nun ja, warum sollten sie auch: selbst wenn VW und Daimler zumachen, die Oberbosse zocken trotzdem ihre Millionen ab.
Inzwischen nimmt die Entwicklung allerdings unschöne Züge an. Der Absatzmarkt für Dieselfahrzeuge ist bereits um ca. 50% eingebrochen, sowohl für Neufahrzeuge als auch für Gebrauchte. Elektrofahrzeuge sind – wen wundert’s – weiterhin Ladenhüter. Niemand interessiert sich für die überteuerten Fahrzeuge, die weder umweltfreundlicher noch billiger im Unterhalt sind und deren „Tanksituation“ weiter ziemlich im Argen liegt. Lediglich ein paar Unternehmen mit genau kalkulierbaren Einsätzen wie Post/DHL investieren im größeren Maßstab in E-Fahrzeuge.
Der Dieseleinbruch hat jedoch eine weitere Dimension, die in 2 Jahren hier ziemlich durchschlagen wird: deutsche Autos sind traditionell große Boliden mit ziemlichem Verbrauch. Kleinfahrzeuge lassen sich hier nicht wettbewerbsfähig produzieren. Großer Verbauch bedeutet jedoch auch viel CO2, und der CO2-Ausstoß der Fahrzeugflotten ist gesetzlich gedeckelt. Deutschland hat in der Beziehung ohnehin schon Sonderstatus, aber auch den erreichend die Fahrzeugflotten nur durch den verbrauchsgünstigeren Diesel. Und der bricht derzeit als Verkaufsschlager weg.
Diese unsägliche Rumgeeiere besonders der Berliner Politik in Sachen Diesel hat als Konsequenz, dass spätestens ab 2021 die deutschen Autobauer die CO2-Flottenwerte nicht mehr halten können. Zusätzlich zu dem Fahrverbotsunfug heute drohen dann seitens der EU massive Strafzahlungen bis hin zu Produktionsverboten. Und da Deutschland traditionell jeden EU-Unfug kritiklos umsetzt und ohnehin mehr EU-Zuständigkeiten geschaffen werden sollen, könnte das einen massiven Wirtschaftseinbruch und eine langfristige Rezession bedeuten. Vermutlich werden unsere Spitzenkoalitionäre nicht rechtzeitig darauf reagieren, sind sie doch (in Abwandlung eines Zitats) „Parteichefs und auch sonst von mäßigem Verstand“.