werden heute ja gerne zitiert, wenn es um die Flüchtlinge geht, oder genauer um die bedingungslose Ablehnung jedes Realtitätsbewusstseins beim Umgang mit diesem Thema. Aber hat wirklich mal jemand nachgeschaut, was das für Werte sind?
Die Wertebasis ist ja in den heiligen Schriften niedergelegt, und ich habe hier ja schon mehrere Artikel dazu geschrieben, was dort für ein widersinniger Unfug zu finden ist. Lassen wir mal den merkwürdigen Gott beiseite, der auf verbrannte Tiere steht und mehr als einmal seine Schöpfung halbwegs vernichtet hat, weil er bei der Produktion anscheinend Mist gebaut hatte, ohne das in seiner Allwissenheit zu merken. Auch so vermittelt die Bibel äußert merkwürdige Werte.
Da ist beispielsweise die Geschichte von Sodom und Gomorra, in der eine Familie Lot gerettet wird. Na ja, nicht ganz, denn Frau Lot begeht einen Fehler und scheidet aus. Was der alte Lot aber postwendend ausnutzt, um mit seinen beiden Töchtern rumzuhuren. Gott findet das anscheinend gut, ähnlich wie das Verhalten von Abraham: der schwängert seine Magd Hagar, weil seine Alte eine schon zu alte ist. Aber weil der so nett ist, lässt Gott seine Frau Sara, die mit der Kebse durchaus einverstanden war, doch noch schwanger werden, worauf die dafür sorgt, dass Hagar mit ihrem Kind von Abraham völlig mittellos auf die Straße gesetzt wird, obwohl sie unter Gottes Schutz steht. Aber so weit, sich mit einem keifenden alten Weib anzulegen, ging Gottes Schutz wohl doch nicht.
Große Verehrung genießt auch König David wegen der Geschichte mit Goliath. Allerdings war er nicht immer König, und gewisse Details vor dem Goliath-Treffen lassen nicht ausschließen, dass er den alten König vergiftet oder sonstwie in den Wahnsinn getrieben hat. Auch nachher ist er nicht unbedingt ein Sympathieträger, wie die Geschichte mit Batseba zeigt. Anscheinend hatte David die Angewohnheit, Frauen, die er begehrenswert fand, in seiner Eigenschaft als König kurzerhand zum Durchficken zu sich zu zitieren, was bei besagter Batseba mit einer Schwangerschaft endete. Da der Ehemann Urija nicht auf einen verdeckten Handel bei der Verschleierung des Ehebruchs eingehen wollte, wurde er kurzerhand in ein Strafbataillon versetzt und in irgendeinem Scharmützel verheizt. Sein Nachfolger Salomo umgab sich der Geschichte nach von vornherein mit 700 Frauen und 300 Nebenfrauen und ließ Gott ansonsten einen guten Mann sein. Vor seiner Tempelmauer wird bekanntlich heute noch gebetet.
Ein kleiner Stalin war auch der Held Samson oder Simson: wer auch nur in den leisesten Verdacht geriet, nicht sofort zu spuren, wurde von ihm umgebracht. Aber auch andere Gründe genügten für Morde: einmal verlor er eine Wette und musste die Gewinner mit 10 Mänteln belohnen. Die bekam er laut Bibel, indem er zur nächsten Stadt ging, wahllos 10 Leute erschlug und ihnen die Mäntel raubte. Eine blutige Heldentat vollbrachte auch Judith an Holofernes: anscheinend als Hure in sein Lager eingeschlichen schnitt sie ihm kurzerhand die Kehle durch und anschließend den Kopf ab. Kehledurchschneiden ist an sich schon mit einer ziemlichen Sauerei verbunden, und wenn man nicht gerade ein 7m-Krokodil ist, ist das Abtrennen des Kopfes auch nicht ganz einfach. Es ist ihr gelungen – Grund das in einer Geschichte der Bibel zu feiern.
Der Geschichten sind noch mehr. Nun kann man sich als Christ ja auf das neue Testament herausreden, aber viel bringt das eigentlich auch nicht. Die Christen wurden in den ersten Jahrhunderten verfolgt, was in dem religionstoleranten römischen Reich schon ungewöhnlich war. Gott hat sich dabei mehrfach hervorgetan, wenn man die Märtyrergeschichten liest. Da sollte einer verbrannt werden, aber das Feuer ging nicht an (Gott hat das verhindert), oder gehenkt werden, aber der Strick riss mehrfach (eindeutig Sabotage von Gott), aber die Geschichten enden dann doch alle gleich: nachdem Methode A nicht funktioniert hatte, kam Methode B (Köpfen, Vierteilen, usw.) zum Einsatz, bei der Gott dann kläglich versagte.
Dass man die Chrísten anscheinend nicht ohne Grund verfolgt hat, zeigte die Geschichte, nachdem das Christentum Staatsreligion geworden war: da hub ein lustiges Verfolgen und Ermorden Andersgläubiger an, angefangen beim Kirchenlehrer Kyrill in Alexandria, der an den Juden einen rekordverdächtigten Holocaust zelebrierte. Päpste waren bemüht, den Giftmord zu perfektionieren, und die allerchristlichsten Taten der allerchristlichsten Könige (so ihre Titel) waren kaum besser als die Hitlers, Stalins ode Mao tse Dongs. Bis fast in die Gegenwart waren die christlichen Kirchen bemüht, ein Wertesystem zu schaffen, das auf Ausgrenzung, Fremdenhass, Rassismus, Unterdrückung, Mord und Völkermord basierte, und die jüdischen Anschauungen standen dem nicht nach. Was man heute als christliche Werte präsentiert, ist zwar vielleicht das, was Jesus gelehrt hat, aber nicht das, was man 2000 Jahre praktiziert hat. Das liegt eher in der Tradition der 2000 Jahre Mord und Totschlag des alten Testaments.