Vom Glaubens-Ostern zum Brutalo-Western

Und da haben wir es wieder, das höchste, auf den Love-Priest Jesus zurückgehende Fest. Nein, nicht Weihnachten. Weihnachten könnte man in Denglisch eher so charakterisieren:

„Weihnachen?“ – „Why not nachten?“

Tatsächlich geht vieles daran enerseits auf heidnische Bräuche, andererseit auf den ägyptischen Horus-Isis-Osiris-Kult zurück. Nein, das eigentlich wichtige Fest ist Ostern, was aber immer mehr zum Ostern im Sinne einer himmelsrichtungsbezogenen Handlung ähnlich dem Western verkommen ist.

Religion der Liebe, Fest der Liebe – solche Begriffe verbindet man gerne mit dem Begriff des Christentums, wobei man allerdings mit dem, für das Jesus eigentlich steht, kaum noch etwas gemein hat. Aus dem von ihm gepredigten Kern der „Nächstenliebe“ ist die absolute „Eigenliebe“ geworden und aus der ihm gut zuschreibbaren Volksweisheit „was du nicht willst, das man die tu, das füg auch keinen anderen zu“ längst die Handlungsanweisung „was du nicht willst, das man dir tu, das füge einem anderen zu, bevor der es macht“ geworden.

Doch scheint nicht nur das Christentum von solchen Effekten betroffen zu sein. Auch das Judentum ist anscheinend nicht das, was immer behauptet wird. In den religiösen Urtetexten ist nach dieser Darstellung jedenfalls nichts vom „geschenkten Land Israel“ zu finden:

Natürlich habe ich nicht die betreffenden Stellen im Original gelesen, um das zu verifizieren. Trotzdem scheint das nach der Ockham-Methode korrekt zu sein: Ultraorthodoxe widmen einen großen Teil ihres Lebens dem Studium solcher Texte und sollten es daher wissen. Und genau solche Ultraorthodoxen gehören zu den größten Kritikern der israelischen, derzeit nach Ansicht des internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag in einem Völkermord befindlichen, Politik gegenüber den Palästinensern. Ein Ostern im übelsten Sinne des Begriffs.