Ham‘ wer’s rum? Oder Hamswehrum?

In Hamswehrum wird derzeit letzte Hand an eine Wasserstoff-Pilotkaverne zur Speicherung von Wasserstoff gelegt. Bewacht wird die Baustelle von der Firma „Bauwatch„, die allerdings trotz der Nähe zum Watt (so nennt man hier den Meeresstrand) nicht mit vollbusigen Bikinischönheiten aufwartet. „Die Idee ist gut, aber die Geschäftsleitung weigert sich“, so ein Mitarbeiter auf meine Anfrage. Nun ja, Rettungseinsätze bestehen hier weniger aus dem Ziehen erschöpfter Schwimmer aus den Fluten, sondern eher aus dem Abspritzen des Schlamms nach der Suche nach Wattwürmern.

Man fragt sich, wo der Wasserstoff herkommen soll. Wenige Kilometer entfernt an der Knock enden ein paar Pipelines. Die kommen derzeit aus den Niederlanden (Provincie Groningen und NICHT Holland!). Das derzeit einzige natürliche Wasserstoffvorkommen in elementarer Form ist 149,6 Mio Kilometer von der Knock entfernt, also für grüne Dämlichkeiten läppisch nahe. Trotzdem denkt man derzeit noch nicht an eine Pipeline dorthin. Wo kommt er also her, der Wasserstoff, wenn er denn kommt?

Er kommt aus Ä…gypten, wenn er denn kommt. Und zwar zu einem äußerst akzeptablen Preis. Der Preis der Kilowattstunde Strom dürfte bei Einsatz dieses Rohstoffs bei ca. 4,50 €/kWh für den Endverbraucher liegen – und nein, ich habe die Bezeichnung „ct“ an dem €-Zeichen nicht vergessen. Damit verbunden ist auch eine neue Nutzung von Strom.

„Das Stromsystem geht von inflexibler Nachfrage und ihr nachfolgender Erzeugung über in ein System flexibler Nachfrage, die variabler Erzeugung folgt. Unflexibles Abnahmeverhalten ist gesamtökonomisch zunehmend nachteilhaft und kann die Integration der Erneuerbaren Energien in den Strommarkt hemmen“

Der Text ist leider unvollständig. Strom soll nur dann von den Unternehmen und den Privathaushalten genutzt werden, wenn er da ist, es fehlt die Angabe „und wenn sie ihn dann noch bezahlen können“, was zunehmend nicht der Fall ist (siehe Abwandern der Industrie).

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass diese Projekte (es sind ja nicht nur Pläne) von Bundesminister Dr. Robert Habeck und dem Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller durchgeführt werden und diese sind leitende Politikernde in Schland. Wer jetzt auf die Idee kommt, in Kommentaren die Vermutung zu äußern, diese Leute hätten irgendeine Form von Dachschaden, läuft Gefahr, sich mit §188 StGB anzulegen, indem er das politische Wirken erschwert. Das ist schon alles Absicht so: die Grünen knabbern in Brandenburg nach den letzten Umfragen an der 5%-Hürde und betreiben konsequenter Weise eine Politik der „verbrannten Erde“: wenn wir schon nicht regieren können (und dass sie es nicht können, haben sie ja schon bewiesen), dann soll es auch kein anderer mehr.

In diese Richtung (verbrannte Erde) deuten auch Gutachten aus den Bergämtern hin, die auch für die Risikobewertung von Gaskavernen zuständig sind. Zu berücksichtigen ist die Gefahr eines Blowout, wenn etwa Gas in die Atmosphäre gelangt und ein Mitarbeiter mit einem Funken Verstand in der Nähe ist und Schlimmes auslöst. Das Grundrisiko ist bei Wasserstoff aus verschiedenen Umständen deutlich höher als bei Erdgas. Im Falle einer Explosion genügt bei Erdgas ein Abstand von wenigen 100m, um außer Gefahr zu sein, bei einer Wasserstoffkaverne im Normalbetrieb rechnen die Bergämter mit einer Zone totaler Zerstörung im Umkreis von bis zu 5 km.

Zum Glück ist das ja nur eine Pilotkaverne und noch flacher kann man die ostfriesische Landschaft ohnehin nicht machen. Hamswehrum hat knapp 470 Einwohner und mehr dürften auf dem Campingplatz, der 200m von der Kaverne entfernt ist, auch nicht kampieren. Das Risiko ist also überschaubar. Der größte Sicherheitsfaktor ist allerdings der Wasserstoff selbst: der wird nämlich nicht kommen. „No risk – no fun“