Noch vor wenigen Wochen waren mehr als 2/3 der Bevölkerung davon überzeugt, dass sie im BeDaZ nicht mehr frei ihre Meinung sagen können. Heute finden regierungsgesteuerte Demonstrationen „gegen Rechts“ statt und die Demonstranten tun dies, damit sie weiter ihre Meinung sagen können.
Der Verblödungsgrad der Bevölkerung, könnte man ihn in °C messen, dürfte wohl inzwischen die für Kernfusion notwendigen Temperaturen erreichen, denn letztlich demonstrieren sie nach ihrer alten Überzeugung nicht gegen die AfD, sondern gegen die Regierung. Wie geht man mit solchen Leuten um? Und was ist überhaupt eine Meinung?
Definition. Eine Meinung ist die Interpretation einer Situation anhand vorliegender Informationen nach gut definierten Regeln unter Nutzung der vorhandenen Freiheitsgrade und persönlicher Präferenzen.
Wenn man mit Leuten diskutieren will, muss man
- sich zunächst über die Situation, also im Wesentlichen das grundsätzliche Thema einigen, über das man redet;
- sicherstellen, dass alle über die gleichen Informationen verfügen;
- sich einigen, nach welchen Regeln diese Informationen miteinander zu abstrakteren Aussagen verknüpft werden können.
Erst dann kann man sich eine Meinung bilden, indem man fehlende Teile ergänzt und seine persönlichen Projektionen einbringen. Man muss sich dann nicht einig werden, aber alles dürfte weitgehend stressfrei ablaufen.
In der Regel kann man sich heute mit Leuten, die „ihre Meinung“ vertreten, weder über 2. noch über 3. einigen und oft genug inzwischen auch kaum noch über 1. Um es deutlich zu sagen: solche Leute haben keine Meinung, sondern einen Glauben oder eine Ideologie und sind einfach verbohrt und dumm. Was an der Frage nichts ändert, wie man mit solchen Genossen umgeht.
Eins ist absolut sicher: Fakten oder Lehren nützen überhaupt nichts, egal in welcher Form sie vorgetragen werden, ob nun sachlich oder als Beschimpfung oder mit einem Knüppel, um ihnen etwas aus dem Kopf zu schlagen. Trotzdem kommt man oft nicht darum herum, mit solchen Gestalten zu reden, wobei es heute schnell passiert, dass man zu irgendeinem woken Thema zur Rede gestellt wird und sich rechtfertigen soll. An der Stelle knicken dann viele Leute ein und reden den Fanatikern eher nach dem Mund, um einem Shitstorm zu entgehen, wenn man widerspricht. Oft ist das nicht notwendig.
Zur Rede gestellt bedeutet, man wird gefragt „Haben Sie ….?“ oder etwas ähnliches. Was da gefragt wird, ist in der Regel diffus, so dass der Gefragte anfängt, zu erklären „ja, also, dazu …“. Falsch! Dann ist er schon in die Falle getappt. Richtige Antworten auf diesen Fragetyp sind
JA – NEIN (- VIELLEICHT)
Ein einfaches JA oder NEIN verwirrt, denn die Erklärung, an der einen der Gegner festmachen will, fehlt. Würde man sich zu weit festlegen, beispielsweise auf die Frage „Gehen Sie am Sonntag auf der Demo gegen Rechts mit?“, genügt auch ein „vielleicht“. Ist die Frage schon mehrteilig gestellt, ist auch eine Kombination wie
Ja. Nein. Ja. Ja.
hilfreich, denn oft hat der Frager dann bereits den Faden verloren. Das Ganze soll ohnehin nur provozieren, dass ein anderer Typ von Frage gestellt wird, nämlich eine W-Frage (Wer, wie, wann, warum, wieso, weswegen, …). Die kann nämlich nicht mit JA oder NEIN beantwortet werden, sondern muss ausführlicher begründet sein.
Nur sollte man diese Frage nicht beantworten, sondern mit einer Gegenfrage gleichen Typs kontern. Das funktioniert auch schon im ersten Fall, wenn geeignete Fragen gestellt werden. Z.B. „Gehen Sie am Sonntag auf der Demo gegen Rechts mit?“ kann mit „Was meinen Sie mit ‚Rechts‘?“ gekontert werden, „Na, gegen die AfD!“ – „Warum gegen die AfD?“ – „Weil die rechtsextrem ist!“ – „Was meinen Sie mit ‚rechtsextrem‘?“ … Irgendeinen unscharfen Begriff enthält die Einlassung des Gegenübers schon, oder eine Unklarheit, weshalb etwas auf genau eine bestimmte Gruppe angewendet werden soll, wo etwas herkommt, usw. Jede Frage oder Antwort führt zu einer weiteren W-Frage.
Kommt nur eine W-Frage wie „Warum?“, eignet sich als Antwort „Warum was?“ und wiederum ist der andere an der Reihe, sich auszukotzen. Das Ziel der Operation ist klar. Wie schon das
Bohlensche Axiom. Einem Bekloppten kann man nicht vermitteln, das er bekloppt ist.
aussagt, wird man verbohrte Ideologen nicht überzeugen können. Durch geschicktes Ausweichen auf Fragen wird man aber erreichen können, dass
- man nicht seine Gegenteilige Ansicht darlegen muss, was die Gefahr sozialer Distanzierung mit sich bringt, weil man eben dem woken Thema kritisch gegenüber steht, aber
- man auch nicht dem woken Blödsinn gegen seine eigene Einstellung zustimmen muss,um seine Ruhe zu haben.
Der Frager wird sauer sein, weil er nicht weiter kommt, und wird vermutlich noch nicht mal richtig begreifen, warum nicht, und seine woken Anhänger können sich kein abschließendes Urteil bilden oder werden gar ihren eigenen Kumpel etwas dissen.
Mehr kann man heute wohl nicht mehr erreichen.