Was steckt hinter den erneuerbaren Energien, die vermöge des Klima-Unfugs und aktuell vermöge des Corona-Unfugs gepusht werden?
Ein Gastbeitrag von Andrea Andromidas
„ Die Kraft, Reichtümer zu schaffen ist demnach unendlich wichtiger als der Reichtum selbst.“1) ( Hervorhebung im Original ) Dieses Zitat des bisher größten deutschen Ökonomen Friedrich List ( 1789-1846 ) beinhaltet das Prinzip jeder Industriepolitik und gleichzeitig den tieferen Grund für die Bekämpfung selbiger durch zeitgenössische Anhänger malthusianischer Weltsicht wie Lord Niclas Stern, Angela Merkel und deren Heerscharen. Friedrich List pflegte dieses Prinzip anhand des Gegenbeispiels spanischer Eroberungspolitik des 17. Jahrhunderts zu unterstreichen: Die Spanier holten sich Gold und Silber aus Südamerika, schwelgten in einer Phase kurzzeitigen Reichtums bis sie alsbald zurückfielen in die Armut, nachdem dieser verprasst war. Industrielle Kraft ist aber ganz anderer Art. Es ist nicht Gold und Silber oder Geld anderer Prägung, auch nicht Finanzmarktgewinne, auch nicht Aggregate von Trillionen Dollar, Euros oder was immer sonst. Industrielle Kraft entstand stets mit der Förderung der Wissenschaft, der Kunst und der Ausbildung von Fertigkeiten, welches zusammen die Macht wirtschaftlicher Entwicklung und des daraus resultierenden Wohlstands ist. Und nicht nur das. Unternehmungsgeist, Selbstbewußtsein und ein optimistischer Blick in die Zukunft können nur unter einem allgemein freiheitlichen Geist gedeihen, der immer wieder Grenzen durchbricht und neue Ziele definiert. Den Gründern des Club of Rome war gerade letzteres ein Dorn im Auge und es war nicht zufällig, dass die Wühlarbeit dieses 1968 gegründeten Clubs Anfang der 70iger Jahre seine Tätigkeit aufnahm. Dabei ging es nie wirklich um begrenzte Ressourcen und schon gar nicht um Umweltschutz, sondern von Anfang an um die Abschaffung der Industriegesellschaft. Es bestand nämlich aus der Sicht des Clubs und seiner Unterstützer die unmittelbare Gefahr, dass sich das erfolgreiche Modell der industriellen Entwicklung auf den Entwicklungssektor ausdehnen könnte. Ein soziopolitisches Ziel von Anfang an Ich will im Folgenden ein Dokument besprechen, das dieses eigentliche Ziel schonungslos darlegt. Es demonstriert, dass hinter der offensiv und frech vorgetragenen Unwissenschaftlichkeit schon damals die Absicht stand, utopisch- feudalistischen Modellen neuerer Machart zur Rückkehr zu verhelfen. Es ist eine kleine Schrift von knapp hundert Seiten mit dem Titel: „ Welche Energiestrategie können wir wählen“.2) Sie beinhaltet einen Bericht über eine einjährige Debatte am Institut für angewandte Systemanalyse ( IISA) aus dem Jahr 1977 mit der Fragestellung: Welchen Weg sollen die Industrienationen in den kommenden 15 bis 50 Jahren zur Energiegewinnung einschlagen, den sogenannten „harten Weg“ ( Kohle und Kerntechnik) oder den sogenannten „ weichen Weg“ ( Sonnen- und Windenergie )? Der Bericht ist verfaßt von Dr. Peter Penczynski, der im Auftrag des Hauses Siemens für ein Jahr am IIASA-Energieprogramm und an dieser Debatte teilnahm. Die anderen Teilnehmer waren der damalige Vize des IIASA , Prof. Wolf Häfele, dann Dennis Meadows, Mitautor der Club of Rome Studie „Limits to Groth“ und Amory B. Lovins, damals „British Representative of Friends of the Earth“. Eine medienwirksame Debatte hatte bereits schon ein Jahr zuvor mit einem Text von Amery Lovins in der Oktoberausgabe 1976 von „ Foreign Affairs“ für Wirbel gesorgt. In dem Text mit der Überschrift„ Energy Strategy: The Road Not Taken“ hatte er dazu aufgefordert, dass die USA den „harten Pfad“ zur Stromerzeugung verlassen sollten. https://www.foreignaffairs.com/articles/united-states/1976-10-01/energy-strategy-road-not-taken Ging es etwa um eine wissenschaftliche Debatte über die Möglichkeiten zukünftigerEnergiegewinnung? Nein. Seit nun fünfzig Jahren geht es nicht um diese Frage. Es ging und geht nur um eins: Für den Ausstieg aus der Industriegesellschaft ist die Abkehr vom sogenannten „Harten Weg“ entscheidend. Systemwechsel geht nur mit Solar-Technik und Windmühlen. Dr. Penzynski zieht in der genannten Schrift „ Welche Energiestrategie können wir wählen?“ ein Resümee dieser über ein Jahr geführten Debatte. Sowohl in der Einleitung als auch in der abschließenden Zusammenfassung stellt er sehr deutlich heraus, dass es besonders Lovins weder um Fragen der Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit oder Sicherheit ging, sondern allein um einen ideologisch motivierten Systemwechsel. Zitat aus der Einleitung: „Mr. Lovins stellt die zunehmende Zentralisierung in Technik und Gesellschaft und die seiner Meinung nach verbundene Konzentration der Macht in den Händen einiger weniger in Frage. Darüber hinaus kritisiert er die einseitige Ausrichtung auf Wachstum und materiellen Wohlstand. Eine erstrebenswerte Altenative sieht er in einer Gesellschaft, die nicht auf materiellen Wohlstand ausgerichtet ist, sondern die Besinnung auf geistige und kulturelle Werte anstrebt. Nach Mr. Lovins können diese Werte nur in einer dezentralisierten Bevölkerungs- und Machtstruktur zum Tragen kommen. Diesem sozialen und politischen Wandel muss deshalb auch die Struktur des Energiesystems als einer der wichtigsten Komponenten einer jeden Gesellschaft angepaßt werden. Er schlägt deshalb für unsere zukünftige Energieversorgung einen sog. >soft path< vor. Das bedeutet Energieumwandlung am Ort des Verbrauchs in kleinen dezentralen Einheiten, die sich nach einer gewissen Übergangszeit ausschließlich auf regenerative Energiequellen ( Sonne , Wind, Vegetation) stützen. Eine Nutzung z.B. der Sonnenenergie in zentralen Kraftwerken ( Turmkonzept) muß deshalb abgelehnt werden.......Mr. Lovins sieht Energie und Gesellschaft als Einheit. Die sozialen Aspekte haben dabei eindeutig Vorrang. Die Ausschließlichkeit der beiden Energiewege beruht deshab nicht auf technischen, sondern auf soziopolitischen Argumenten. Jeder Weg beinhaltet eine gewisse Entwicklung von sozialen Wertvorstellungen und Wahrnehmungen. Die sind aber für die beiden Wege so grundverschieden, dass sie sich gegenseitig ausschließen. Nach Mr. Lovins ist der >soft energy path< der einzige Weg, den Weltfrieden zu sichern. Er führt zur Schaffung autarker Regionen und zu einer vollständigen Unterdrückung der Weitergabe von Kernwaffen.....“ Nachdem sich der Hauptteil des Buches mit der technischen Unmöglichkeit und Unwissenschaftlichkeit der Forderungen des „ soft path“ befasst hat, sagt Dr.Penczynski in der abschließenden Zusammenfassung folgendes: „ Das Gedankengut des >Soft<-Energieweges entspringt dem soziopolitischen Bereich, die Einbeziehung des Energiesektors als wichtigen Teil unserer Gesellshaft soll diesen Weg des sozialen Wandels technologisch vorbereiten und gangbar machen helfen. Der Bewertungsschwerpunkt der Energietechnologien liegt deshalb bei nicht wirtschaftlichen Faktoren. Die Stoßrichung ist eindeutig gegen die Kernenergie als den Inbegriff einer zentralisierten Energie-, Wirtschafts-, Bevölkerungs- und Machtstruktur gerichtet........ Unter technisch-wirtschaftlichen Aspekten erscheint das Konzept des >soft energy path< nicht lebensfähig. Das technische Potential der >Soft<- Technologien ist nicht in der Lage, mit der quantitativen und qualitativen Entwicklung der Menschheit Schritt zu halten und den voraussehbaren Energiebedarf bei einer katastrophenfreien Entwicklung zu decken. Hier muß erst der von den >Soft<-Exponenten angestrebte tiefgreifende soziale Wandel stattfinden, sodass drastische Änderungen von Wertvorstellungen, wie Übergang zu ländlichen Siedlungsstrukturen, starke Reduktion des Bevölkerungswachstums und Einbußen im materiellen Wohlstand von dem Großteil der Bevölkerung freiwillig akzeptiert und angestrebt werden. Die >Soft<-Technologien sind die kapitalintensivsten der alternativen Energiequellen zur Substitution von Öl und Gas. Von der >Soft<-Seite wird für die Industrienationen so schnell wie mögliche ein energetisches Nullwachstum gefordert. Woher aber soll das Kapital kommen, wenn die Energie für die Produktion nicht mehr im ausreichenden Maße vorhanden ist.?“ Heute, knapp 50 Jahre später, sind wir auf dem besten Weg mit dem von der EU entworfenen NewGreen Deal aus der Industriegesellschaft auszusteigen. Mit dem vorgegebenen „weichen Weg“ würde die deutsche Wirtschaft langfristig nur noch das leisten können, was vor dem Gebrauch der Dampfmaschine möglich war, einfach deshalb, weil die Energiedichten der sogenannten erneuerbaren Technik nicht mehr hergeben. Wie man aus dem Dokument sehen kann, war das der Plan von Anfang an. Unzählige Errungenschaften würden einfach abgeschrieben, aufgegeben, vernichtet. Eine Transformation, die alle von uns einstmals hochgeschätzten westlichen Werte vernichten würde, dazu den Wohlstand, den wir dann vielleicht nur aus der Ferne in China oder ganz Asien bewundern können. Man fragt sich, aus welchen Gründen hochqualifizierte Fachleute schon in den 70gern diese Art politisch intendierten Unsinns als Diskussionsgrundlage überhaupt akzeptierten oder akzeptieren mußten. Als Hinweis möge folgendes Zitat aus der Einleitung dienen: „ > Das Edison Electric Institut< z.B. hat mit 11 Kritiken eine vollständige Ausgabe seiner zweimonatlich erscheinenden Zeitschrift >Electric Perspectives< diesem Thema gewidmet. Mr. Lovins erschien mehrmals vor verschiedenen Ausschüssen beider Häuser des amerikanischen Kongresses, und er hatte eine Unterredung mit dem amerikanischen Präsidenten.“ 3) Es waren bereits Kräfte am Werk, die entschlossen waren, die Welt mit feudalaristokratischen Rückwärtsmodellen in Schach zu halten, um das politische Risiko einer weltweiten industriellen Entwicklung zu vermeiden. Friedrich List hatte über die Bosheit dieser malthusschen Sinnesart folgendes zu sagen: „Erscheint uns die Malthussche Lehre in ihrer Tendenz als eine beschränkte, so stellt sie sich in ihren Mitteln als eine naturwidrige, als eine Moral und Kraft tötende, als eine hoffible dar. Sie will einen Trieb töten, dessen die Natur sich als des wirksamsten Mittels bedient, die Menschen zur Anstrengung ihres Körpers und Geistes anzuspornen und ihre edleren Gefühle zu wecken und zu nähren--- einen Trieb, welchem das Geschlecht den größten Teil seiner Fortschritte zu danken hat.“ 4) (1) Friedrich List, Das nationale System politischer Ökonomie, Kyklos-Verlag Basel,J.C.B. Mohr Tübingen 1959, S.144 [2] Peter Penczynski, 2. überarbeitete Auflage 1978, Welche Energiestrategie können wir wählen?, Siemens-Aktiengesellschaft (Abt. Verlag). 3) ebenda 4) Friedrich List, Das nationale System politischer Ökonomie, Kyklos-Verlag Basel,J.C.B. Mohr Tübingen 1959, S.141