CCS: Fass wieder aufgemacht

CCS bedeutet „Carbon Capture and Storage“ und bezeichnet Verfahren, bei denen Kohlendioxid aus Abgasen abgeschieden und irgendwo „dauerhaft“ gespeichert wird. Das schien lange vom Tisch zu sein, war es aber anscheinend doch nicht.

Machbar ist das natürlich nur bei stationären Kohlendioxidquellen wie Kraftwerken. Der Aufwand ist immens: es müssen riesige Filteranlagen gebaut werden, die das Kohlendioxid aus den nun nicht gerade geringen Abgasmengen der Verbrennungsöfen extrahieren und verflüssigen. Das flüssige CO2 wird anschließend per Tankwagen oder Pipeline an einen Ort gebracht, wo es gelagert wird. Dafür kommen spezielle Tiefbohrungen, alte Gaslagerstätten oder ganz einfach die Tiefsee in Frage.

Der Aufwand ist immens. Abgesehen von den notwendigen Investitionen in Filteranlagen und Transportinfrastruktur wird dafür viel Energie benötigt. Um 3 Kohlekraftwerke auf diese Weise aus dem CO2-Kreislauf heraus zu nehmen, ist ein weiteres Kraftwerk notwendig, um die Energie zu liefern. Die Kraftwerkskapazität muss dafür somit um ein Drittel erhöht werden, was notabene natürlich auch die Strompreise nicht unerheblich erhöht.

Das Lagern ist ebenfalls ein Problem, denn wenn das Kohlendioxid wieder austritt, ist wenig gewonnen, und wenn es schnell austritt, wie im ostafrikanischen Rift-Valley aufgrund vulkanischer Aktivitäten, ist die Umgebung danach relativ leblos. Bei speziellen Tiefenbohrungen nur für diesen Speicherzweck haben sich verschiedene Probleme ergeben, so dass diese Option anscheinend nicht intensiv verfolgt wird.

Abpumpen in die Tiefsee ist auch ein Problem, wenn andere bereits über die Versauerung der Meere jammern, die betroffenen Biosphären mehr oder weniger unbekannt sind und keiner weiß, wann und wo das Zeug wieder hoch kommt. Die Kapazität der Ozeane ist zwar mehr als ausreichend, aber ohne ausreichende Untersuchungen bezüglich möglicher Folgen sollte man das nicht machen.

Alte Gas- und Öllagerstätten bieten sich schon deshalb an, weil sie bereits erschlossen sind. Die Förderanlagen kann man genauso gut im Rückstrom als Füllanlage verwenden. In der Nordsee wird das schon seit längerem erprobt und man scheint nun zu dem Schluss gekommen zu sein, dass man das gefahrlos machen kann. Das Zeug ist bis jetzt jedenfalls nicht wieder nach oben gekommen. Also alles Paletti? Technik steht, bleiben nur die Kosten?

Auch das hat wieder einen kleinen Beigeschmack. Viele bereits geschlossene Gaslagerstätten (man macht ja nur die Ventile zu, aber sonst nichts), die nach mehreren Jahren wieder untersucht wurden, haben sich so weit wieder aufgefüllt, dass sich eine erneute Förderung wieder lohnt. Wie weit man dies bei den Nordseelagerstätten untersucht hat, weiß ich nun nicht, aber wenn man anfängt, CO2 hinein zu pumpen, kann man nach einiger Zeit kaum noch Methan für Verbrennungszwecke wieder rausholen, falls sich die Quelle regeneriert.

Dieses „Nachfüllen“ der Lagerstätten kann verschiedene Ursachen haben. Gas kann aus entfernteren Schichten nachsickern. Die russische Wissenschaft neigt aber auch aufgrund der Lagerstätten selbst eher zu der Ansicht, dass Erdgas und Erdöl zum größten Teil von der Erde selbst produziert wird und nicht fossil ist, was hier die vorherrschende Meinung ist. Die chemischen Bedingungen im Erdmantel sind optimal für solche Prozesse, Fossilien wurde im Zusammenhang mit Gas und Öl nie gefunden, und auch andere Umstände sprechen allerdings eher weniger für fossile Ursprünge.

Wenn diese Ansicht korrekt wäre, hätte das auch ein paar Implikationen auf den Kohlendioxidkreislauf. Gas und Öl wären dann keine begrenzten Ressourcen, und es wäre zu klären, ob die menschliche Förderung die natürliche Bildungsrate übersteigt oder nicht. Macht sie das nicht, bedeutet das aber auch, dass auf natürliche Art erhebliche Mengen an Gas und Öl an die Erdoberfläche gelangen und der Hype um E-Mobilität überflüssig wäre, denn der menschliche Verbrauch würde dann mehr oder weniger die Neutralitätsbedingungen der Klimaleute erfüllen. Entsprechende Forschungen darf man allerdings angesichts der aktuellen Paradigmen zumindest auf westlicher Seite nicht erwarten.

Wie dem auch sei, den Energiefirmen passt die CCS-Methode sehr gut in den Kram, kann es ihr doch egal sein, ob sie durch Gasförderung oder Kohlendioxid-Speicherung Geld verdient. Den Klimaideologen ist es auch Recht, wenn ihre Ideologie bedient wird. Und der Bürger, der den Kram letztlich über noch höheren Energiepreise bezahlen darf, wird nicht nur nicht gefragt, sondern sorgt durch seine Wahlergebnisse sogar noch selbst für seine Ausplünderung.