Pisa – die deutsche Bildungspleite

In Pisa steht bekanntlich ein schiefer Turm. PISA heißen zufällig auch die Untersuchungen der OECD zur Qualität der Bildung, als Abkürzung für „Programme for International Student Assessment“. Wenn man sich ein Bild von den Ergebnissen machen möchte, hier zwei Möglichkeiten:

Das Kirchlein steht in Suurhusen bei Emden, und der Turm hat etwas mehr als die doppelte Neigung des italienischen Orginals und ist der schiefste Kirchturm der Welt (der schiefste Glockenturm mit noch etwas stärkerer Neigung steht ein paar Kilometer weiter ebenfalls in Ostfriesland). Wobei der Trend insgesamt eher in diese Richtung geht:

Zurück zur PISA-Studie. Nach mehreren Pleiten trat man in Frankreich (und auch in Deutschland) sehr selbstbewusst zum nächsten Test an:

Die Musterschüler Ostasiens, die seit 1995 ununterbrochen das Sieger-Quartett stellen und bestenfalls einmal untereinander die Plätze tauschen, sollen sich warm anziehen. Weil man die Ratschläge der Erziehungsexperten konsequent umgesetzt hat, wird mit Zuversicht angetreten.

Je höher die Nase, desto tiefer allerdings der Fall:

Auf den niederschmetternden 35. Platz – hinter Qatar und Abu Dhabi – war man mental nicht vorbereitet. Verzeichnen die ostasiatischen Sieger unter 1.000 Kindern 320 (Japan) bis 500 (Singapur) Mathe-Asse, sind es in Frankreich nur 25. Selbst beim ebenfalls wankenden deutschen Nachbarn sind es 53 (TIMSS-Resultate siehe hier, Seite 11und hier Seite 115). Die Berliner Republik ist zwischen 2007 und 2015 nur vom 12. auf den 24. Platz gefallen und hat jetzt elf Ränge Vorsprung vor dem Partner für Europas Aufholjagd bei Artificial Intelligence.

Der einheimische IQ steht nur noch bei 98 (Singapur: 105), der durch die 92 bei den Einwanderern (Singapur: 106) eisern weiter heruntergezogen wird.

Der Artikel beschreibt zwar die Situation für Frankreich, aber aus gut nachbarlichem Verhältnis bemüht man sich in Deutschland, dem nicht sehr weit zu entkommen. Dass der Verfall der Intelligenz auch die Erwachsenenwelt erfasst hat, ist leicht daran zu erkennen, dass Nachdenken nicht mehr angesagt ist, sondern alles vorgefertigt konsumiert wird. Z.B.: (1) „AfD? Alles Nazis!“ – „Was haben die denn gesagt, dass …“ – „Ich höre doch keinen Nazis zu!“  oder  (2) „Dieselfahrverbote sofort!“ – „Aber bei der Arbeit darf die Konzentration 25x so hoch sein.“ – „Die Gesundheit geht aber vor! Weg mit dem Diesel!“ – „Die Kerzen beim Italiener machen aber schon mehr NOx.“ – „Wie gesagt: die Gesundheit geht vor! Weg mit dem Diesel!“ — Wenn irgendein Influenzer bei Instagram verkündet, eine drei Wochen lang nicht gewechselte Unterhose würde genügend Nährstoffe enthalten, um eine 3-köpfige Familien einen Tag zu ernähren – es würden spontan 3 neue Kochsendungen angeboten, die Textilindustrie in Bangladesh würde eine Boom erleben und der Aktienkurs von Henkel um 40% einbrechen, weil kaum noch Waschmittel gekauft würden. Inzwischen geht das schon so weit, dass selbst bei einfachsten Sachen gewartet werden muss, was das Fernsehen dazu sagt. Fällt irgendwo ein Eimer um oder brennt eine Kerze ab, ist jedem klar: es kann entweder der Klimawandel oder Putin gewesen sein – tertium non datur. Ratlosigkeit, Betroffenheit, Unsicherheit und schließlich erleichtertes Aufathmen, wenn die Lösung (Eimer=Klima, Kerze=Putin – oder war das anders herum?) in der Tagesschau verkündet wird.

Von IQ-Tests muss man nicht viel halten, aber zumindest können sie ein wenig zur Quantifizierung beitragen. Die Lücke zwischen ostasiatischen und europäischen Schülern kommt langsam in einen Bereich, in dem man von Schwachsinnigen spricht, und Untersuchungen schweizerischer Psychologen haben ergeben, dass der mittlere IQ in Deutschland seit den 1980er Jahren um ca. 5 Punkte gefallen ist, d.h. ein Erwachsener heute (relativer IQ 95) verhält sich IQ-mäßig gegenüber einem aus den 1980er Jahren (relativer IQ 100) kaum besser als ein europäischer Schüler gegenüber einem ostasiatischen. Wenn man es weniger auf Zahlen schieben will: die im letzten Absatz angesprochene Halsstarrigkeit gegenüber Argumenten bezeichnet man auch als Senilität, und eine senile Haltung, die früher einem über 65-jährigen zugeschrieben wurde, findet man heute bereits bei unter 20-Jährigen. Man kann ohne Weiteres von juveniler Senilität sprechen.

Schaut man sich die Entwicklung an, so stellt man fest, dass in den 1970er Jahren gerade einmal 18-20% eines Jahrgangs Abitur machten. Nicht alle studierten, und selbst Hauptschüler konnten nach erfolgreicher Lehre problemlos zum Häuslebauer werden. Heute „studieren“ ca. 70% eines Jahrgangs an einer Hochschule, davon mehr als 15% ohne formale Hochschulreife, d.h. weder mit Abitur noch mir FOS, Tendenz steigend. Nach Ansicht der OECD und der Bertelsmann-Stiftung sind diese Quoten aber noch zu niedrig. Viele Studiengänge befähigen allenfalls zum Taxifahrer, aber nicht zur qualifizierten Arbeit. Wenn man selbst ein Lulli-Studium nicht schafft oder älter als 30 Jahre beim Abschluss ist, hat man heute allerdings den Qualifikationsnachweis für eine Politikerkarriere erbracht.

Wenn man sich fragt, wie sinkender Durchschnitts-IQ und steigende Studentenquoten zusammen passen: ca. 80% der Schüler sind am Ende der Grundschulzeit nicht in der Lage, einen Text zu lesen und ihn zu verstehen. Als letzter Schrei der Pädagogik gilt, Gegenstände im Klassenraum mit bunten Zetteln zu versehen. Blau steht für „der“, Rot für „die“ und Gelb für „das“. Die Schüler sollen so lernen, die richtigen Artikel zu den Verben zu verwenden. An Hamburger Schulen wird Deutsch-Förderunterricht selbst im Mathematik-Unterricht gemacht, da Schüler meist nicht in der Lage sind, Textaufgaben zu verstehen. Ca. 20% eines Jahrgangs sind im Sinne der 1980er-Jahre Analphabeten, darunter auch ca. 10% der Abiturienten. Trotz bis zu 7 Jahren Englisch-Unterricht ist kaum ein Schüler in der Lage, einen Artikel in einer englischen Tageszeitung zu lesen.

Mathematische Vorsemester in Ingenieurstudiengängen an deutschen Hochschulen wiederholen den formalen Stoff der gymnasialen Unterstufe – für die Studenten und zukünftigen Führungskräfte oft etwas völlig Unbekanntes. Ingenieur-Studenten werden nicht selten mit Bruchrechnung aus dem Studium geprüft – falls die Prüfungsordnung nicht so aufgebaut ist, dass sie mit 3 Fehlscheinen und bereits fertig geschriebener Abschlussarbeit nach 12 oder mehr Semestern vor den Prüfern landen und dann aus sozialen Gründen („man darf keine Existenzen vernichten!“) doch bestehen.

Bereits 1998 hat die FH Berlin in einer Studie festgestellt, dass fast 50% der Studienanfängern an Fachhochschulen NICHT über die fachlichen Voraussetzungen für die Versetzung in die FOS 12 verfügen. Seitdem ist das Niveau weiter massiv gesunken. Klassenarbeiten an Schulen mit Durchfallquoten > 40% müssen an Schulen von der Schulleitung genehmigt werden – und werden es oft nicht.

An den Schulen fallen inzwischen 20% des Unterrichts aus. Teilweise betrifft das ganze Fächer. Es kann durchaus vorkommen, dass sich an einer Schule mit 80 Lehrern kein Chemielehrer findet und das Fach ganz einfach ausfällt. Experimentalunterricht ist kaum noch möglich: Versuche mit einer ganzen Reihe von Substanzen dürfen aus Gesundheitsgründen nicht mehr durchgeführt werden, die Gasversorgung für Brenner ist aus Sicherheitsgründen abgeschaltet, Schwangere werden ab dem Bekanntwerden komplett für experimentellen Unterricht gesperrt, Schülerversuche sind mit mehr streng zu dokumentierenden Sicherheitsbelehrungen verbunden als der Start eine Ariane-Rakete. Oft sind auch einfach nicht genügend Lehrer vorhanden, was dazu führt, dass auch Lehrer in Mangelfächern fachfremd in anderen Fächern eingesetzt werden. Inzwischen wird in manchen Bundesländern jeder als Lehrer eingesetzt, der nicht schnell genug NEIN sagen kann. Es werden sogar Überlegungen angestellt, Schüler aus höheren Jahrgängen in den unteren Jahrgängen unterrichten zu lassen.

Für das Bestehen einer Klausur an einer Hochschule sind nach Prüfungsordnung 50% der gestellten Aufgaben zu lösen (4,0), danach geht es in 5%-Schritten mit 1/3-Noten nach oben zur 1.0. Damit überhaupt auf den besseren Noten einige Leute landen, werden die Klausuren nach der Korrektur oft auf einen formalen Umfang von 120-150% hochgestuft; um Durchfallquoten < 40% zu erreichen, wird der Bereich für eine 4,0-Bewertung ebenfalls nicht selten von 50-55% auf 20-55% gedehnt. Wenn gar nichts mehr hilft, wird auch an Hochschulen die Klausur vom Prüfungsausschuss eingezogen und die Prüfung durch einen anderen Prüfer wiederholt.

Verschwörungtheorie? Mitnichten! Ich was über 20 Jahre Professor an einer deutschen Hochschule. Ich weiß, wovon ich rede. Die Industrie auch. „Steht Ingenieur drauf, ist aber keiner drin“ – so ein Verbandssprecher vor einiger Zeit in einem Interview.

Wenn man nach den Gründen für die angesagte Blödheit sucht, muss man sich die Erziehung anschauen. Das fängt bei den Kleinsten an. Die lernen heute als erste Worte nicht etwa „Mama“ und „Papa“ wie früher, sondern „ICH WILL …“  und „DU MUSST …“, und zwar genau in dieser Lautstärke. Pflichten gibt es für Kinder heute nirgendwo mehr, nur noch Rechte. Entsprechend lernen sie auch keine sozialen Regeln. Es fehlt auch jeglicher Ansporn, eine Arbeit gut zu machen. Jeder Mist wird in den höchsten Tönen gelobt, weil Kritik angeblich das Kindeswohl schädigt. Der jeweils Dümmste und Aufsässigste gibt das Tempo vor, der Intelligentere gemaßregelt. Um Schüler, die durch Stören den Unterricht unmöglich machen, von der Schule zu verweisen, sind heute oft Zeiten von 6 und mehr Monaten notwendig – meist mit der Folge, dass der Störenfried kaum eine Woche später vom Schulamt wieder in die Klasse gesetzt wird, weil andere Schulen ihn auch nicht haben wollen. In irgendeiner Form über die Eltern disziplinierend wirken zu wollen kann man vergessen. Besonders Eltern ausländischer Kinder erscheinen gar nicht erst zu Terminen oder lehnen es ab, mit einer Lehrerin zu sprechen („Hol du Mann!“), oder verstehen kein Deutsch, obwohl sie in der 3. Generation hier rundum versorgt werden

In der Mathematik werden nicht selten richtige Aufgabenlösungen als FALSCH durchgestrichen, weil der Schüler einen korrekten Lösungsweg verwendet hat, der im Unterricht noch nicht durchgenommen wurde. Das ist wörtlich zu nehmen: nach einiger Zeit wird auch dieser Lösungsweg präsentiert, und erst ab diesem Zeitpunkt ist die Lösung korrekt, vorher falsch. Das ist kein Witz!!

Kurz und gut, das Ausbildungssystem tötet systematisch jede Neugier in den Jugendlichen ab. Das Ergebnis sind die geistig vergreisten 18-Jährigen, denen wir heute auf der Straße begegnen.

Sollte es zu Umweltveränderungen aufgrund irgendeines Klimawandels kommen, ist das beste Mittel dagegen eine gute Bildung. Dann kann man dem technisch begegnen. Unsere CDU-, SPD- und Grünen-Spitzenpolitiker finden es allerdings „Respekt gebietend“, wenn Schüler für die Klimapolitik streiken. „Friday for Future“, weil bei „Saturday for Future“, „Sunday for Future“ oder „Holiday for Future“ niemand kommen würde, denn an den Tagen ist keine Schule. Es geht im Gefolge einer geistig behinderten Schwedin ausschließlich im Schulschwänzen, denn irgendeine Vorstellung, was man denn tun könnte, haben die Bildungsverweigerer natürlich nicht.

Oberintelligenzschraube Katarina Barley zollt den Schülern nicht nur Respekt, sondern will auch das Wahlrecht mit 16, da die Schüler durch ihr Schulschwänzen Verantwortungsbewusstsein und Handlungseinsicht zeigen. Wir können vermutlich von Glück reden, dass die behinderte Greta bereits 16 ist, sonst würde das Wahlrecht mit 14 oder 12 gefordert werden. Oder gleich ab Geburt wie von den Grünen, wobei die Eltern stellvertretend für ihre Kinder vor der Pubertät abstimmen sollen. Wie pervers diese Denke ist, demonstriert besagte Katarina Barley, wenn sie die Heraufsetzung des Jugendstrafrechts auf 21 Jahre fordert, weil junge Menschen vor nicht in der Lage sind , entsprechendes Verantwortungsbewusstsein und Einsicht in ihre Handlungen [sic!] zu entwickeln.

Derweil strebt Deutschland mit großen Schritten auf das Niveau eines afrikanischen Entwicklungslandes zu. Nicht nur dass pro Jahr bis zu 400.000 Sozialmigranten aus diesen Gegenden in die deutsche Vollversorgung strömen (offiziell sind es weniger, aber in den offiziellen Zahlen wird Familiennachzug und anderes nicht mitgezählt), es wandern netto auch ca. 90.000 Deutsche pro Jahr aus – und das sind keine Sozialhilfeempfänger, sondern Leistungsträger! Meinen besseren Studenten habe ich ebenfalls empfohlen „Beantragen Sie einen Pass und informieren Sie sich, wo der nächste Grenzübergang ist. Bleiben Sie nicht hier!“ Von ca. 9.000 pro Jahr ausgebildeten Ärzten verlassen ca. 2.000 das Land – bei einer Ärzteschaft, die zu 1/3 das Rentenalter bereits erreicht hat oder demnächst erreicht. Nachfolger? Mein Hausarzt sucht einen, seit er 55 ist. Er feiert nächstes Jahr seinen 70. Geburtstag. Das einzig Aufmunternde daran ist, dass mit 70 die Restlebenszeit absehbar ist. Ob das genügt, um die Katastrophe nicht mehr zu erleben, bleibt abzuwarten.