… und tschüss, Alternative

Deutschland – und nicht nur Deutschland – braucht eine Alternative zu einer Politik, die das Volk verdummt, ausplündert und durch verlogenen Humanismus – Bürgerkriege unterstützen und die Opfer importieren – schädigt. Was Wunder, wenn eine AfD in diesen Tagen großen Zulauf erhält.

Für die etablierten Parteien ist das, wie überall auf der Welt, ein Horror, sind sie doch nicht in der Lage, mit Gegenargumente zu überzeugen, sondern beschränken sich auf reines Schlechtreden und Diffamierungskampagnen, während die Presse eine Null wie Martin Schulz künstlich puscht. Dass keine Gegenargumente kommen, ist nicht verwunderlich, wissen sie doch selbst, dass es so nicht weiter geht, aber dem politischen Gegner etwas zugestehen? Das passt nicht ins System, und so kann man auch darüber sinnieren, ob eine AfD nun Änderungen forciert oder behindert.

Aber während die Basis noch freudig den Aufbruch zu neuen Ufern verfolgt – immerhin inzwischen fast 1/4 der Wähler – ist die Parteispitze schon längst auf dem Weg ins Establishment. So wird jetzt tatsächlich ein Ausschlussverfahren gegen Björn Höcke betrieben, immerhin Parteichef von Thüringen. Der Grund sind antisemitische Äußerungen Höckes in einer öffentlichen Rede. Klar, so einen Nazi kann man nicht in der Partei dulden ! – wenn er denn ein Nazi wäre. Selbst große Medien wie Die Welt stellen klar, dass Höcke genau die selben Worte benutzt hat wie Martin Walser auf einer Rede vor dem Deutschen Bundestag, und der hat dafür stehenden Applaus bekommen. Bei Höcke ist dies auf einmal Antisemitismus und Holocaustleugnung, und davon rücken die sich wieder einmal den Titel „Lügenpresse“ verdienenden Medien bis hin zum öffentlich-rechtlichen Propagandarundfunk nicht ab. Dabei weisen Höcke und Walser sehr richtig darauf hin, dass für ein „packen wir’s an“ auch mal ein Blick nach vorne notwendig ist.

Nun die Verleugnung, modern Fake-News genannt, passt natürlich zu den Altparteien. Höcke wehrt sich juristisch, was wiederum nur in einigen der serlöseren Medien am Rand vermerkt wird, aber nicht in der Parteizentrale der AfD. In dem Augenblick, in dem Geschlossenheit gezeigt werden müsste, fällt ihm die komplette Partei in den Rücken. Man hätte auch Flagge zeigen und die Sache richtig rücken können, denn den meisten Deutschen geht diese ständige Holocaust-Jammerei fürchterlich auf den Keks. Keiner wird es laut sagen, aber es ist so, und außerdem ist das Gejammere auch ein Hindernis für Integration, denn welcher Neubürger, der noch ein bisschen Selbstwertgefühl besitzt, fühlt sich bemüßigt, sich voll und ehrlich einer solchen Jammerlappennation anzuschließen? Warum dieser Dolchstoß, um vergangene Bilder aufzuwärmen, wo man doch (im Gegensatz zur Vergangenheit) auch Kapital daraus hätte schlagen können? Einen Haudrauf wie Höcke seriös auf die Linie zu führen, auf der er vermutlich auch steht?

Das Stichwort heißt Establishment. Die AfD ist ein Underdog wie früher die Grünen, der Front National oder die PVV. Die Underdogs haben ihr Programm und sind zunächst ohne Chance, aber sie tun gut daran zu warten. Am Besten zu verfolgen bei den Grünen, die Anfangs in genau der Position waren wie jetzt die AfD. Niemand gab ihnen auch nur die Hand, geschweige denn redete mit ihnen. Aber sie wuchsen, langsam, aber sie wuchsen, und schließlich musste man mit ihnen reden. Und sie vertreten immer noch ihre Spinnerei, auch wenn sie das heute wieder auf den Weg nach unten führt. Aber immerhin haben sie große Bereiche ihrer Spinnerei tatsächlich umsetzen können.

Der Nachteil für ein solches Vorgehen: ans Ruder kommt erst die zweite Generation der Partei. Das geht der AfD-Spitze anscheinend zu langsam: in die Parlamente kommt man zwar, aber in Schlüsselpositionen, in denen man entscheiden kann und – vermutlich für die AfD-Spitze noch wichtiger – Zugang zum großen Geld über Lobbyismus usw. hat, nicht. Es ist daher durchaus logisch, Höcke in die Pfanne zu hauen und sich dadurch die Möglichkeit zu eröffnen, das, für das die Partei antritt, nach der Wahl so weit verwässern zu können, dass die Parteispitze Zugang zum großen Geld bekommt. Zumindest die Annäherung an die CSU wird sich mit einigem Lavieren bis zum Herbst auf diese Weise so weit treiben lassen, dass man trotz allem derzeitigen Gerede Chancen hat, von der CDU als Verhandlungspartner akzeptiert zu werden.

Damit wäre die AfD aber voll im Establishment angekommen. Parteiprogramm? Jeder weiß, dass davon kaum etwas umsetzbar sein wird, insbesondere dann, wenn man in der schwächeren Position dessen, der sich anbiedert, daher kommt. Ob die (finanzielle Rechnung einer Petry und Konsorten) aufgeht? Ich weiß nicht, was die Strategen dort antreibt, verlieren sie doch mehr oder weniger einen ganzen Landesverband. Und auch sonst dürfte die AfD mit solchen Aktionen eher Sepukku begehen als der CDU/CSU weitere Wähler abzujagen. Die Person Höcke ist dabei gar nicht das Problem, denn vielen wird es um die Richtung gehen, um die es in der Partei geht, nicht um einen Haudrauf wie Höcke.

Für mich ist die Alternative jedenfalls keine Alternative mehr. Warum sollte ich noch eine Partei wählen, in der sich die Spitze, die später die Weichen stellt, gerade als geldgeile Opportunisten outet? „Nur Original ist legal“ heißt es in Spots der Urhebenrrechtsindustrie, aber die passen mir schon lange nicht mehr. Also wieder ins Lager der Nichtwähler. Oder vielleicht mal bei Die Linke ein Kreuz machen? Die sind zwar chancenlos, sich aber im Gegensatz zur AfD immerhin treu, und es wären gleich zwei Stimmen gegen die AfD.