Autos und Soziales

Wie der ADAC berichtet, werden Neufahrzeuge der so genannten oberen Mittelklasse (Audi A4, BMW 320d, …) zu fast 90% als Firmenwagen zugelassen. Erst nach 2 Jahren, d.h. dem Ablauf der Leasingverträge, werden sie für Normalbürger erschwinglich (Preissturz in 2 Jahren: ca. 50.000 -> 25.000 €).

Das kann natürlich einerseits mit der mehr als grenzwertigen Preispolitik deutscher Hersteller zu tun haben. Nicht selten kommen für ein paar lächerliche Details 25% und mehr auf den Basispreis drauf (bei bestimmten Marken ist ein Fahrzeug anscheinend auch mit Aufpreis zu erhalten). Mancher Nutzer wird es sich überlegen, ob er ein fest eingebautes Navi für 2.500 € und mehr kaufen soll, während im Handel ein Navi für ca. 100 € zu haben ist, das obendrein noch lebenslange kostenlose Kartennachladungen enthält (bei eingebauten Navis nicht selten 200 € im Jahr und mehr für neue Karten). Und kaufen dann vielleicht doch den Fernostkandidaten, weil der ca. 1/4 preisgünstiger ist und den ganzen Schrott serienmäßig eingebaut hat.

Man kann aber auch einmal eine andere Vermutung anstellen: die obere Mittelklasse hat durch Verschiebung der Einkommen einfach keine Käufer mehr. Menschen, die sich das leisten können, sind ausgestorben, weil die gesellschaftliche Mittelklasse im Einkommen nach unten abgedrängt worden ist. Durch unmäßige Steuern und durch unmäßige Überbezahlung der Managerkaste.

Und noch eine Sache sollte man sich vor Augen halten: bei dem Wertverlust von 50% machen die Unternehmen, die sich die Firmenwagen leisten, keinen Verlust. Der wird über alle möglichen Subventionen vom Steuerzahler getragen. Alles kann abgeschrieben werden, und selbst der Sprit ist für Unternehmen 20% billiger als für den Normalbürger, da die Märchensteuer rückerstattet wird.

Anders ausgedrückt: die ausgeplünderte Mittelklasse zahlt obendrein noch dafür, dass sie sich solche Fahrzeugen nicht mehr leisten kann.